Oh, wie lange habe ich nichts mehr fertig gebracht!
Sicher, Schule fesselte mich, schnürte mir die Kreativität
ab... Ausgerechnet in der Phase in der es einer Neufindung bedurfte, da
plötzlich die Unruhe hinfort war... aber letztlich war ich einfach auch nicht
kontinuierlich.
Lyrik, mein teurer, lieber Freund, sei mir treuer als ich
dir.
Ich muss also zurück zur Poesie finden...
Schreiben ist nicht der Versuch die Welt in Worte zu fassen,
sondern der Versuch die Worte zu hören, die die Welt zu einem spricht, wenn man
lernt zu schweigen.
Meine Welt spricht jetzt anders, zumindest meistens, denn
ich bin nun zu zweit.
(Wobei die Welt zu weilen ganz ähnlich dem früheren anhört
...dennoch, ein wenig anders dennoch!)
Heute Abend habe ich den Ruf wieder gehört! Ich wusste
plötzlich ganz deutlich:
Die Worte sind zurückgekehrt - endlich!
Eine Weile hatte ich nicht geschwiegen, war zu lange nicht
lauschen.
Dem gigantischen Lied der Welt.
Und dann, ja dann war mir die neue Melodie fremd. Ein neuer
Takt, mitten in der vertrauten Symphonie.
Ich habe die neue Stimme nicht erkannt, doch jetzt habe ich
ihrer gelauscht:
Und ich begreife, das ohne sie so so viel gefehlt hatte!
Willkommen neue Stimme!
Willkommen neuer Takt, habe Einzug in meine Gedichte, sei
der Teil des Orchesters, der mein Lied schöner macht, der nicht alles umwirft,
sondern komplettiert.