Über das Schreiben


In jedem Schreiber, früher wie heute, brennt ein innewohnender Drang. Ob aus der Wut, aus der Liebe, der Verwirrung, ob aus Angst oder Mut, um etwas zu verändern oder zu erhalten, kurz aus den unterschiedlichsten Gründen - diese Sorte Mensch schreibt, ja muss sogar schreiben, das befiehlt etwas tief Innen eingebettet.
Wenn man dann schreibt fliegt der Stift über das Papier. Zeile für Zeile schreit danach gefüllt zu werden und der Schreiber kann das schreien hören!
Also warum schreibe ich? Weil ich es muss! Weil die leeren Blätter mich anklagend ansehen. Weil meine Gedanken, ungeschrieben in Todesangst schreien. Ich schreibe aus Wut, aus Veränderungsstreben, aus Angst - aus so so vielen Gründen!
Warum schreibe ich? Weil immer, wirklich immer in jedem Kopf und in jeder Sekunde etwas ist, was es wert ist aufgeschrieben zu werden!  
Die größten Ideen oder Gedanken laufen Gefahr zu sterben, weil die Erinnerung ein unbeständiges Wesen hat. Sicher, wenn man schreibt ist nicht gerade alles so ein "Goethegedanke"  aber irgendwann kommt bei jedem so ein Gedanke und damit dieser nicht verloren geht, muss man schreiben!
Denn wenn man schreibt kann man die Welt verändern, sie neu Definieren!
Deshalb halte ich sie hier fest, die Gedankenstürme! Und  ab und an ist hoffentlich einer dabei, ein Revolutionsgedanke, ein Goethegedanke, ein Eroberungsgedanke, ein Verbesserungsgedanke - ein Sturmgedanke!

Das ist die Definition von Freiheit, die Definition von Macht! Nichts ist so widerstandsfähig wie ein Gedanke! Wenn man nur den Gedanke veröffentlicht, wenn man ihm freien Lauf lässt... dann kann es Passieren das andere ihn aufgreifen, verstärken, weitergeben, ihn leben!
Das ist ein Sturmgedanke!                             und jetzt: stürmt, lebt, denkt, teilt - stürmt!



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...und ich hoffe das in meinem Sammelsorium der ein oder andere Sturmgedanke zu finden ist.

Ewigkeitsgedanken


Ich möchte rennen, aber nicht vom Fleck
Doch wenn ich bleibe läuft das Jetzt vor mir weg

Also versuche ich Gleichschritt zu halten
an den gleichen Plätzen zu den gleichen Zeiten

Die selben Hürden gemeinsam bestreiten
Heroisch vereinigt durchs Leben schreiten

Splitter! Gemeinsam schreiten?! Was schreibst du denn da? - Unrealistisch durch und durch!
Weißt du nicht:

all das abdriftend, wirst du nur noch winkend stehn
in der Ferne kannst die Lichter aus dem Herz gerissen sehn

Versinken! Ich bin plötzlich dort auf der Scholle im spiegelglattem Gewässer der Zeit. Menschen sind zu unbedeutend um Wellen zu schlagen, wenn Sturm peitscht, dann nicht wegen dir und mir. Zeit der unendlich stetige Fluss ist hier in Ort und Position verkörpert: Sie treibt uns beständig von einander. Entfremdung durch Verstreuung, bis gänzlich aus dem Augenwinkel.

Von links nach rechts, nach hinten – vorn!
Wir sind für zu wenig Blicke geboren

keiner kann all dies Punkte im Auge behalten! Wie selbstverständlich wir das Kollektiv gespalten.

Die verbindenden Bande werden immer länger
das einst weite Zeitfenster immer enger

- man kann sich nicht teilen! Wenn ein Teil von dir dort und ein anderer hier... denn du wirst den einen verlieren und der andere verliert den Glanz.

Rückkehr!
Es ist noch nicht der Moment in dem alles zerbricht
Nur leider ist er schon drohend in Sicht

Panik! Verstecken? Ist das eine Option? - Nein! Der Moment läuft auf uns zu, immer näher, schon breitet er die Arme zum kalten spöttischen Gruß. Weglaufen? - Aber Zeit läuft schneller Zeit läuft weiter.

Stopp! Panik?! Das bin doch gar nicht ich! Es ist mir fremd: Eingeschüchtert durch einen unwürdigen Schein.

Besinnung! Die Zeit ist nicht dein Gegner! Der Feind liegt in dir, der feind liegt in mir. Wo ist er? - Im Kopf. Wie heißt er? - Stärke.
Du hast schon richtig verstanden! Der Feind ist unsere eigene Stärke!

Die Stärke zu überwinden und los zu lassen,
die tragische Stärke den Moment zu hassen

Wir tun – ohne Tiefblick Relevanz beimessen
Und dann wieder Stärke: einander zu vergessen

Wieso vergessen wir so? So schnell schöne Momente? Momente so schnell.
Momente der Eintracht, und solche voll Glück
Wieso sehnen wir uns nicht nach solchen zurück?
Weshalb überwinden wir so? So schnell bittere Momente? Momente so schnell.
Momente der Trauer, in Andacht da -
Weshalb wegwerfen statt heilen, was war?

- Zu stark im Vergessen, zu schwach im ausharren: Der Mensch -

Immer noch läuft die Zeit... Soll sie kommen! Ich werden stark sein wo ich es muss: im ausharren. Ich werde schwach sein, wo ich es brauche: im loslassen.

Widerstand! Es liegt an uns, ob Spaltung wirkt! Wir Investieren und Investition ist das einzige Maß! Niemand kann dem Gemeinschaftswillen widerstehen! Wenn wir entscheiden festzuhalten, wird es halten! Verstreut aber nicht entfremdet, ewig vereint: Freundschaften - solche fürs Leben, bedeutet Rückhalt


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Vieles geht in der Welt verloren, weil man es zu geschwind verloren gibt.“
Johann Wolfgang Von Goethe 1749-1832; Deutscher Dichter