Es ruckt und
quietscht. Der Träge Zug kommt
langsam zum stehen. Seit geraumer Zeit, um genau zu sein seit dieser
Ansage: “Meine Damen und Herren, in kürze erreichen wir Dresden
Hautbahnhof....“, genau seit diesem Moment greift Hektik um sich.
Alle sind in Eile oder meinen es zu sein. Der Zug steht nun endgültig
und prompt setzt Chaos ein. Alles drängt Richtung Ausgang, die
brutal wälzende Masse quetscht sich durch die Gängen des Zuges, die
Treppe hinunter, zur Tür, auf den Bahnsteig. Ich werde mitgerissen
von dem Pulk, während durch meinen Kopf Gedanken schießen: Sitzt
die Frisur? Sehe ich Schick aus? Hält das Parfüm?
Plötzlich werde
ich ausgespuckt und stehe kurz orientierungslos am Gleis. Dann setze
ich mich wieder in Bewegung, schlage mich durch die Menschentraube,
während mein Blick konzentriert über die Gesichter schweift – Da!
Da ist sie! Sie hält nach mir Ausschau! Sie hat mich noch nicht
entdeckt – doch jetzt... Sie lächelt und winkt, und eben jenes
Lächeln, das Signal das man den anderen mag entlohnt die
zweistündige Zugfahrt.
Wir laufen durch
die Stadt. Ungelogen zum achten mal passieren wie die Geschäfte in
dieser Straße, aber das ist belanglos. Wichtig ist nur die Person
neben mir.
Hoch
über die Stadt und auf den Wiesen am Ufer,
wichtig
ist immer nur die Person.
Wenn
wir sprechen schweigt alles rings um
und
wenn wir uns ansehen steht die Welt still
Wenn
wir lachen stimmt das Universum mit ein
und
wenn wir nebeneinander laufen steht die Welt Spalier
___________
Mit
dem Zeiger fällt auch ein Scheit, uns zu trennen
oft
sind es die Abschiede die sich ins Gedächtnis brennen
Ganz
plötzlich steht dieses Monstrum da, deplatziert steht es
provozierend vor uns und öffnet den Schlund. Ich wusste genau wann
es kommt und doch habe ich es nicht erwartet. Ich war vorgewarnt und
doch hat es mich überraschend getroffen. Da steht es das Monster was
uns voneinander wegträgt: Die Straßenbahn!
Eine
überstürzte Umarmung
ein
letztes Kompliment
gleich
ist`s: die Sekunde die uns Trennt
Da
sitzt ich nun im Bauch des Monstrums. Gleich fährt fährt es ab,
gleich ….aber jetzt... noch immer nicht?
Geschenk
und Qual gleicher maßen sie länger zu sehen, doch den Abschied in
Tragik und Länge zu bereichern. Mit jeder Sekunde steigt der Drang
einfach aus zu steigen.
Noch fünf mal
lächeln, noch drei mal winken. Da fährt die Straßenbahn leider und
endlich ab. Zieht den Abschied nicht unnötig weiter in die Länge.
Straßenbahn,
Haltestelle, Bahnsteig, Zug, wieder ein Bahnsteig, noch ein Zug,
Endstation, Heimweg und schlussendlich der Schlüssel im Schloss –
zwei Stunden Resignation.
Und am Ende des
Tages, zusammenfassend, nehme ich es mir heraus zu behaupten:
ich kenne dich jetzt
endlich
- ein wenig
...und sich weiter
kennen zu lernen ist Freundschaft - im Ideal
Ein soooo wunderschöner Tag mit einer sooooo besonderen Person - mit Debora
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