Der
Autor:
Wir befinden uns in
einem dieser Momente, in denen man in ein Zimmer tritt und kurz inne
hält um diesen komplexen Eindruck auf sich wirken zu lassen. Man
spürt die Atmosphäre, die Emotionen die förmlich in der Luft
hängen und man kann auch die Person spüren, der der Raum gehört,
denn in jedem einzelnem Winkel, in jedem einzelnem Einrichtungsstück
lebt der Besitzer selbst.
Während ich all das
in mir aufnehme, wären ich diese vielen Eindrücke verinnerliche,
während dessen sehe ich zu dir hinüber. In deinem Gesicht sind
tausend dinge zu lesen, tausend dinge die sich wahrscheinlich alle
auf eines beschränken lassen....
Als ich mir Gedanken
darüber mache wird mir nebst schlagartig klar, das eine Gewisse
Verbundenheit, eine gewisses Vertrauen, eine gewisse Intimität
vorausgesetzt ist, jemanden hier hinein zu lassen. - Die Intimität
einer tiefen Freundschaft! Und du hast mich ein gelassen!
Aber genug von mir!
Es geht gerade um dich, es ist schließlich dein Raum, deine
Lebensgalerie. Also sollte ich ich endlich dich zu Wort kommen
lassen! Der Autor sollte endlich deine Gedanken und Gefühle
belichten.
---
Der
Leser:
Ich habe ihn also
herein gelassen, hier hinein, in das Innerste, in diese Galerie, die
in brutaler Ehrlichkeit mein Leben, mein gesamtes Dasein
widerspiegelt. In diesem Abschnitt liegt ihm jetzt alles offen und
wenn ich ihn weiter führe, gilt das auch für den nächsten.
War es richtig ihn
hier hin zu lassen? Hier gibt es kein Verstecken... irgend wie fühle
ich mich nackt und verletzlich. - Was sieht er? In welche Ecken
schaut er? In welchem Licht sieht er all das?
Ich finde meine Mut
wieder und wage es mich noch einmal selbst um zu sehen... und ich
sehe was auch er sehen muss:
Den
ganzen Dreck, den ganzen Schmutz
die hässlichen Stellen,
den bröckelnden Putz
Die Bilder an den
Wänden, sie stehen Parade
auf allen kann man
sehen, Das hinter der Fassade
Jetzt kann er sehen, die
zerbrochenen Dinge
die zu erneuern ich
versucht, aber einfach nicht bringe
Ich beteure ihm das ich
mich dafür schäme
doch seine Reaktion ist
nur eine Träne
Das hab ich erwartet,
das hier ist zum weinen traurig
Beim Zustand der Galerie
überläuft es mich schaurig
---
Der
Autor:
Ich
kann es hören dein Gedankengedicht
das mir Zeile für Zeile
das Herz zerbricht!
Ich nehm dich in den Arm
und lösche das Licht
Du! höre jetzt was mein
Herz zu dir spricht
Wir weinen beide, aber
aus verschiedenem Grund
bitte glaube die Worte
aus meinem Mund :
Weißt du nicht wie
schön es hier ist? Weißt du nicht wie wunderbar die Bilder an der
Wand sind? Weißt du nicht wie glücklich und privilegiert ich bin
hier sein zu dürfen
?!
Sicher da ist das
ein oder andere kaputt, das ein oder andere... bei wem ist das nicht?
Das ein oder andere... aber dafür bin ich, sind deine Freunde, doch
auch unter anderem hier! Ich, deine Freunde, helfen dir!
Und jetzt lass uns
an all das andere denken: es
ist so wunderbar, so unbeschreiblich
und außerdem so
unvergleichlich!
Es ist schön diese
Galerie hier, es ist so schön wie der Rest von dir! DU bist
wunderschön, so wunderschön gemacht! Daran darfst du glauben bei
Tag und bei Nacht!
Wenn ich jetzt
gleich den Schalter drücke, wenn ich das Licht wieder an mache, dann
siehst du das hier alles ganz neu,wie zum ersten mal.
Dann siehst du die
schönen Bilder von dir und all die Schätze die den Saal dekorieren
und die schönen Statuen der Erinnerung die hier stehen.
Wenn ich gleich den
Lichtschalter drücke und wenn es klickt...
Dann siehst
du in den Spiegel und weißt DU bist schön
Dann kannst du dich mit
meinen
- mit den Augen deiner
Freunde sehn
-
klick -
---
Ich
habe immer wieder erlebt, dass Frauen in meinem Freundeskreis ein
echt geringes Selbstwertgefühl haben, sie halten sich für nicht
schön, oder zu dick, oder denken ungeschminkt sähen sie schrecklich
aus.
Dann
ist mir klar geworden, dass wir Männer daran zumindest eine
Teilschuld tragen (wie wir manchmal mit Mädchen umgehen)... also hab
ich mir Gedacht: ich will und muss etwas dagegen tun. Ich hoffe ich
konnte dir (Leserin) etwas mehr Selbstwertgefühl schenken!
Der
Autor